Gäst*innen

Bei unserem Doku­men­tarfilm­fes­ti­val freuen wir uns auf viele span­nende Gäst*innen, die das Pro­gramm mit ihren Ein­blick­en bere­ich­ern. Im Anschluss an jede Filmvor­führung laden unsere Moderator*innen zu anre­gen­den Diskus­sio­nen ein – gemein­sam mit den Mitwirk­enden der Filme oder Expert*innen. Dabei habt ihr die Chance, das Gese­hene zu ver­tiefen und direkt von den Protagonist*innen bzw. Produzent*innen zu erfahren, welche Her­aus­forderun­gen und Ein­drücke sie während der Drehar­beit­en erlebt haben.

Eure Fra­gen sind dabei aus­drück­lich willkom­men und machen jede Diskus­sion zu einem lebendi­gen Austausch!

 

Unsere Gäst*innen

Jihan Alomar — Protagonistin aus “BÊMAL — heimatlos”

Jihan Alo­mar ist eine jesidis­che Aktivistin und Autorin, die 2004 in Sind­schar, Irak, geboren wurde. Sie wurde 2014 von IS-Ter­ror­is­ten zusam­men mit ihrer Fam­i­lie ver­schleppt und zehn Monate lang gefan­gen gehal­ten. 2015 gelang ihr die Flucht nach Deutsch­land, derzeit lebt sie in Tübin­gen. Als Autorin des Buch­es Dankbarkeit engagiert sie gegen das Vergessen der Gräueltat­en des IS. Für ihren Ein­satz wurde sie mehrfach aus­geze­ich­net, unter anderem mit dem HÁWAR.help-Menschenrechtspreis. Jihan ist eine wichtige Stimme im weltweit­en Ein­satz für Men­schen­rechte und Gerechtigkeit.

 

David Ben Körzdörfer — Regisseur des Filmes “BÊMAL — heimatlos”

David Ben Körzdör­fer wurde in Ham­burg geboren und arbeit­et als Video-Jour­nal­ist und freier Filmemach­er. Erste Schritte im Film lernte er 2014 als per­sön­lich­er Assis­tent von Oscar-Regis­seur Flo­ri­an Gal­len­berg­er. Noch während seines Regie-Studi­ums in München begann er Filme in Syrien und im Irak zu drehen, unter anderem „Das Volk eines Engels“ (2016). 2015 baute er gemein­sam mit jun­gen Deutsch-Kurd*innen die Hil­f­sor­gan­i­sa­tion Our Bridge e.V. auf, die sich für die Betreu­ung und Schul­bil­dung ver­wais­ter Kinder von IS-Opfern im Irak ein­set­zt. Das Pro­jekt wird seit 2018 vom Staat Baden-Würt­tem­berg mit­fi­nanziert und betreut zurzeit mehr als 410 Kinder. Als Jour­nal­ist berichtete er unter anderem von den ersten zwei Kriegs­jahren aus der Ukraine oder inter­viewte wenige Tage nach dem 7. Okto­ber 2023 die His­bol­lah im Libanon.

 

Oliver Lichtwald — Regisseur des Filmes “aus dem takt”

Oliv­er Licht­wald, geboren in Ettlin­gen, arbeit­et seit über 20 Jahren im Musik- und Medi­enSek­tor, sowohl im konzep­tionell-redak­tionellen als auch im tech­nisch-gestal­ter­ischen Bere­ich. Der beim SWR und der Uni­ver­sität Tübin­gen aus­ge­bildete Medi­engestal­ter Bild & Ton studierte Empirische Kul­tur­wis­senschaft und Medi­en­wis­senschaft. Im Zen­trum für Medi­enkom­pe­tenz der Uni­ver­sität Tübin­gen ver­wirk­licht er als Pro­duk­tion­sleit­er Filme sowie cross-/trans­me­di­ale Pro­jek­te und führt Studierende mit „Ser­vice Learn­ing“ an die Medi­en­prax­is her­an. Sein­er Liebe zur Musik kommt er als DJ sowie Inhab­er eines Plat­ten­la­bels nach.

 

Christoph Jäckle — Regisseur des Filmes “aus dem takt”

Christoph Jäck­le ist Fotograf, Kam­era­mann, Medi­en­mach­er und Geschicht­en­erzäh­ler. Geboren 1985 in Min­del­heim, studierte er Ver­gle­ichende Lit­er­atur­wis­senschaft in Augs­burg und Medi­en­wis­senschaft in Tübin­gen. Seine Begeis­terung für medi­ale Erzähltech­niken ent­deck­te er schon früh durch die Kam­era seines Vaters und ver­tiefte diese als Jugendlich­er in ersten exper­i­mentellen Video-Kurz­fil­men. In ein­er Fotoausstel­lung in Ann Arbor (Michi­gan, USA) stellte er ein 24h Stadt­por­trait der Part­ner­stadt Tübin­gen aus. Der Film “Aus dem Takt” bildete die Abschlus­sar­beit des Medi­en­wis­senschaft Mas­ter­studi­ums in Tübin­gen. Heute arbeit­et Christoph Jäck­le als Online-Redak­teur in der Hochschulkom­mu­nika­tion der Uni­ver­sität Tübin­gen mit Schw­er­punkt auf Bewegtbildproduktionen.

 

niloufar taghizadeh — Regisseurin des Filmes “Googoosh — made of fire”

Nilo­u­far Taghizadeh ist Pro­duzentin, Regis­seurin und Autorin. 1978 im Iran geboren, lebt sie seit 1996 in Deutsch­land. Nach ihrem Studi­um der Film­regie an der Athanor Akademie arbeit­ete sie ab 2006 als einzige Frau im ZDF-Stu­dio in Teheran und begleit­ete zahlre­iche inter­na­tionale Projekte.2019 grün­dete sie ihre eigene Pro­duk­tions­fir­ma Wind­catch­er Pro­duc­tions. Mit ihren Fil­men, darunter Nilas Traum im Garten Eden und Goo­goosh – Made of Fire, set­zt sie sich inten­siv mit Men­schen­recht­en und der Unter­drück­ung von Frauen und Kindern auseinan­der. Ihre Werke regen dazu an, gesellschaftliche Ver­hält­nisse zu hin­ter­fra­gen und neue Per­spek­tiv­en einzunehmen. Nilo­u­far Taghizadeh ist eine wichtige Stimme im weltweit­en Ein­satz für soziale Gerechtigkeit und kul­turelle Aufklärung.

 

Franz Böhm — Regisseur des Filmes “Dear Future Children”

Franz Böhm wurde 1999 in Stuttgart geboren und arbeit­et als Regis­seur in Lon­don. Nach sein­er Arbeit beim ZDF und ersten Pro­jek­ten in Deutsch­land erregte sein Debüt-Doku­men­tarfilm Dear Future Chil­dren inter­na­tionale Aufmerk­samkeit. Der Film gewann mehrere Preise, darunter den Pub­likum­spreis beim 42. Max-Ophüls-Preis. Böhm set­zt sich in seinen Fil­men mit den Her­aus­forderun­gen der Jugend und glob­alen Missstän­den auseinan­der. Neben sein­er Tätigkeit als Filmemach­er ist er auch als Mit­glied bei BAFTA Con­nect und dem Bun­desver­band Film­regie aktiv.

 

Christian Johannes Koch & Jonas Matauschek — Regisseure des Filmes “Wir waren Kumpel”

Jonas Matauschek (o.) wurde 1987 in Dres­den geboren und studierte Fotografie in Leipzig sowie in Neapel. Zusät­zlich ver­tiefte er sein Wis­sen im Bere­ich Doku­men­tarfilm in Halle. Er nahm 2018 sowie 2021 am renom­mierten Berli­nale Tal­ent Cam­pus teil. Matauscheks kün­st­lerisches Schaf­fen konzen­tri­ert sich oft auf The­men wie Migra­tion und gesellschaftliche Trans­for­ma­tion­sprozesse, ins­beson­dere im ländlichen Raum. Er ist Mit­be­grün­der des Video- und Filmkollek­tivs FILZ (Filmis­che Ini­tia­tive Leipzig).

Chris­t­ian Johannes Koch (u.) wurde 1986 in Luzern, Schweiz, geboren und ist Regis­seur und Drehbuchau­tor. Nach dem Studi­um der Fotografie in Leipzig ver­tiefte er seine Aus­bil­dung in Film­regie an der Fil­mu­ni­ver­sität Babels­berg. Sein Spielfilmde­büt Spa­gat (2020) wurde inter­na­tion­al anerkan­nt und gewann mehrere Ausze­ich­nun­gen, darunter den Zürcher Film­preis 2021. Koch ist Mit­glied bei dem Bun­desver­band Regie und engagiert sich für die Förderung der Filmbranche.

Gemein­sam real­isierten Koch und Matauschek den Doku­men­tarfilm Wir waren Kumpel (2023). Der Film fand inter­na­tion­al Anerken­nung und wurde 2021 mit dem Kom­pagnon- Förder­preis der Berli­nale ausgezeichnet. 

Dr. Katja Kauer — Diskutiert “The Punk Singer”
Kauer_Katja_150

PD Dr. Kat­ja Kauer ist Queerthe­o­retik­erin und Gen­der­forscherin. Sie betreibt Fem­i­nist Stud­ies, arbeit­et zur Pop­ulärkul­tur und beschäftigt sich mit der Re-Vis­i­ta­tion des ger­man­is­tis­chen Kanos. Weit­ere Pro­jek­te kreisen um die Erforschung des Liebes­be­griffs, dem Konzept von tox­is­ch­er Männlichkeit und Weib­lichkeit sowie der kri­tis­chen Analyse des skopis­chen Kap­i­tal­is­mus und der Selb­sto­b­jek­tivierung spät­mod­ern­er Sub­jek­te. Sie ver­tritt derzeit eine Pro­fes­sur für Gen­der­stud­ies am Englis­chen und für die Lit­er­atur des 18. und 19. Jahrhun­dert am Deutschen Sem­i­nar der Uni­ver­sität Tübingen.